Es droht Vertrauensverlust wenn sich Marken nicht fuer den Klimaschutz einsetzen

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London/Frankfurt, 09.Dezember 2021 - Wenn sich Konsumenten von Marken abwenden, dann steckt dahinter fast immer negative Presse oder ein handfester Skandal. Aber auch gesellschaftliche und politische Themen beeinflussen die Glaubwürdigkeit. Mit dem Verlust des Vertrauens geht dann oft die Lust zum Kauf verloren. Das stellt enorme Ansprüche an die heutige Markenkommunikation. Gerade im Hinblick auf den Umweltschutz ist dies für Marken heute wichtiger denn je. Die Frage der Nachhaltigkeit rangiert bei Kaufentscheidungen inzwischen vor bisher maßgeblichen Faktoren wie Preis und Marke. Global sorgen sich Verbraucher und Verbraucherinnen insbesondere um den Klimawandel.

Klimawandel, eine Hauptsorge bei den Befragten

Dies hat jetzt dentsu International und Microsoft Advertising in ihrer gemeinsamen Verbraucherstudie ‘The Rise of Sustainable Media’, eine repräsentative Umfrage unter 24.000 Befragten aus 19 Ländern, aufgezeigt. So geben fast 60 Prozent der Befragten an, Marken in Zukunft boykottieren zu wollen, die keine Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen. 91 Prozent wünschen sich, dass sich Marken generell eindeutiger zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit positionieren.  87 Prozent der Befragten wollen mehr zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen und ist auch die am häufigsten genannte Sorge unter Verbrauchern. Sie rangiert noch vor der COVID-19 Pandemie (85 Prozent), Angst um die Gesundheit von Freunden und Familie (79 Prozent) oder einer Teuerung der Lebenshaltungskosten (76 Prozent).

Der Klimawandel ist unter den Befragten das wichtigste Thema. Dies gibt fast die Hälfte (45 Prozent) an und würden sogar alternative Marken, Unternehmen oder Dienstleistungen in Betracht ziehen, die umweltfreundlicher sind, als ihre aktuell bevorzugten Produkte. Und 30 Prozent sind der Auffassung, dass sie auch bereit wären für grünere Produkte tiefer in die eigene Tasche zu greifen.

Wunsch nach mehr Transparenz

84 Prozent sind jedoch bei der Fülle von Informationen und Markenversprechen in diesem Kontext überfordert: Abhilfe würden daher Kennzahlen oder Zertifizierungen schaffen, die nach Meinung der Befragten (42 Prozent) Aussagen zum ökologischen Fußabdruck für Marketingmaßnahmen und Produkten machen könnten. Diese Ergebnisse zeigen, dass der Bedarf an vertrauenswürdigen Ökolabels noch nie so groß war wie heute.

Bisher werden Medien und der Konsum von Werbung in der Öffentlichkeit noch kaum mit CO2 Emissionen in Verbindung gebracht:

  • nur etwa jeder Siebte (15 Prozent) ist der Meinung, dass das Surfen im Internet negativ für das Klima ist und
  • lediglich 17 Prozent sind der Meinung, dass TV zu mehr CO2 beiträgt, 14 Prozent sagen dasselbe über Games und 11 Prozent über Musikstreaming

Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Menschen weltweit geben an, dass sie in fünf Jahren nur noch Geld für Marken ausgeben wollen, die nachhaltige Werbung betreiben. Und gerade die jüngeren Verbraucher sind es, die diesen Wahrnehmungswandel vorantreiben: 45 Prozent der Baby-Boomer glauben, dass der Konsum von Werbung negative Auswirkungen auf die Umwelt hat, verglichen mit 71 Prozent der Generation Z und 73 Prozent der Millennials.

Die internationale Werbe- und Medienbranche macht bereits erste Fortschritte emissionsfrei zu werden und startet erste Initiativen, wie diese Reduktion beschleunigt werden kann. So werden beispielsweise digitale Ausgaben auf Anbieter mit geringem bis keinen CO2 Emissionen verlagert. OOH-Plakate werden mit Recyclingpapier erstellt, nachhaltige Farben für Mural-Kampagnen verwendet oder Spendings für Search auf Plattformen eingesetzt, die einen CO2-Ausgleich anbieten. Der sinnvollste Schritt wäre aber das gesamte Medien-Ökosystem zusammenzubringen, um eine genaue und transparente Messung über den tatsächlichen CO2-Ausstoß von Medieninhalten während einer Werbekampagne möglich zu machen. Dadurch wird den Unternehmen eine klare Entscheidung für eine CO2 ärmere Medienwerbung ermöglicht.

Peter Huijboom, Global CEO, Media & Global Clients, dentsu International, kommentiert: „Das Interesse der Menschen an den sozialen und ökologischen Auswirkungen durch unternehmerisches Handeln sowie Konsum nimmt stark zu. Auch wenn laut unserer Studie das Potenzial von möglichen Verbraucher-Boykotten im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit hoch ist, so entspricht die Wahrnehmung vieler Verbraucher, von einem Unternehmen, nicht unbedingt der Realität. Wir wissen, dass bereits viele Unternehmen sich für den Klimaschutz engagieren. Als Marketing-Experten kommt uns hier eine Schlüsselfunktion zu auch in diesem Zusammenhang Unternehmen dabei zu helfen, ihre Kunden besser zu verstehen.“

John Cosley, Senior Director of Brand, Microsoft Advertising, fügt hinzu: „Als Vermarkter haben wir erkannt, wie wichtig das Thema ist. Diese Studie soll dabei helfen, das Bewusstsein zum Thema CO2 in der Medienlieferkette und seinen Auswirkungen auf das zukünftige Kundenverhalten weiter zu schärfen. Angesichts der sich rasch abzeichnenden Änderung in der Einstellungen unter Verbrauchern und des zunehmenden Drucks gegen den Klimawandel vorzugehen, sollten wir gemeinsam die Möglichkeit nutzen, den branchenweiten Wandel weiter voranzutreiben.“

Weitere Informationen und zusätzliche Ergebnisse und Analysen zur Studie stehen unter  https://sustainablemedia.dentsu.com/home1/home zum Download Verfügung.